MAN SD200 + MAN SD202
Der Standard-Doppeldecker

D80 | BVG 3500 | Prototyp


Noch während die Produktion und Auslieferung der MAN SD200 auf Hochtouren lief und die BVG vermutlich gerade ihre SD78/79 erhielten, arbeitete die MAN - in Zusammenarbeit mit der BVG und der Waggon Union am Prototypen des ...

VÖV-Standard-Doppeldecker der 2.Generation - den MAN SD202.

Auch diesmal wurde darauf geachtet, Teile aus dem Standard-Programm zu verwenden. Die MAN lieferte das Fahrgestell, den MAN D2566 MUN-Motor und das ZF-Getriebe und die Waggon Union den neuen, selbstragenden Aufbau, womit technisch und optisch ein absolutes Einzelstück - eben ein Prototyp - entstand.

Nicht nur das er technisch ein Unikum war, fiel er auch durch seine äußerliche Erscheinung auf, denn er wurde auch in den damaligen Hausfarben der MAN lackiert:
Die Grundfarbe des Prototyps wurde in RAL 7035 Lichtgrau gehalten, und mit einer "Schmutzkante" in RAL 7021 Schwarzgrau versehen. Auch die Innenfläche des MAN-Rahmens an der Frontklappe wurde in diesem Farbton gehalten. Direkt oberhalb der Stoßstange/Schmutzkante folgte ein vorne umlaufendes Streifen-Design in RAL 1018 Zinkgelb und RAL 1006 Maisgelb, der an den hinteren Drittel der Seitenwand nach oben schwenkte und an einem, wieder in RAL 1018 Zinkgelb gehaltenen, umlaufenden Streifen, aufschloss. Die Felgen wurden, wie der Grundfarbton, in RAL 7035 Lichtgrau lackiert.

 ⇒ 3500 mit Werkslackierung auf einen seiner wenigen Linieneinsätzen | © Jürgen Mühmelt

Von aussen fielen aber weitere Erneuerungen auf, wie z.B. die nun rechteckigen Scheinwerfer, sowie die größeren Blinkleuchten, was dem MAN SD202 sein typisches Gesicht verlieh. Nicht neu, aber bewährt die ANNAX-Zielanzeigen, die schon beim MAN SD200 ab Baujahr 1982, Verwendung fand. Die Radkästen sind nun trapezartig gehalten und nicht mehr, wie bis dato üblich, in runder Form.

Im Heckbereich wurden die zusätzlichen Blinkleuchten in sog. Richtungspfeile im Blech eingelassen, welche aber später leider durch die - von den neueren SD200 - bekannten eckigen Hella-Leuchten ersetzt wurden.

Im Innenraum wurde an der Farbton RAL 1018 Zinkgelb wieder aufgenommen und fand Verwendung an den Treppen und Innenverkleidungen. Auch die Polsterung der hochlehnigen Einzel-Sitzschalen wurden an diesem Farb-Konzept angepasst. Während die Sitz-/ Lehnenpolster in einem auffälligen gelb/braunen Camouflage-Plüsch bezogen wurden, bekamen die Ränder einem Rand aus zinkgelben Kunstleder. Die Rücklehnen hingegen bekamen einen mittelbraunen Kunstleder-Bezug. Die Haltestangen waren in grau gehalten und der schwarze, geriffelte Kunststoff-Belag im Gang sorgte auch bei Nässe für Halt. Auch verschwand erstmalig die, schon bei den SD200 niedrig gehaltene, Stufe im Ein- & Ausstiegsbereich, was ein leichten Einstieg und ein stufenloses Durchtreten ermöglichte. Lediglich die Sitzplätze waren über einen Podest zu erreichen, wie es auch schon im SD200 bekannt war. Auch dieses Fahrzeug wurde auf dem Prinzip des Fahrgastflusses entwickelt und mit zwei Treppen versehen. Ebenfalls Zuspruch fanden die größeren - jetzt eckig gehalten - Sichtfenster, die sich harmonisch in der gesamten kantigen Erscheinung des Busses einfügten und somit den Zeitgeist entsprach.


Erst im Frühjahr 1982 an die BVG ausgeliefert, und gleich entsprechend präsentiert, feierte man diesen Wagen und lobte ihn in jeder Hinsicht.

Der nun bei der BVG als D80 eingereihte Wagen 3500 wurde auf verschiedenen Höfen eingesetzt und erprobt, bekam aber bald eine feste Beheimatung auf dem Hof Helmholtzstraße.

Nach nur knapp sechs Jahren zog man das "Unikum" vom Liniendienst ab und degradierte ihn zum Sonderwagen. Bis 3500 im Jahr 1995 das Schicksal ereilte und ihn die BVG in einen - nach meinem Geschmack grässlichen Roten Anstrich und einer sog. Bordküche versah. So diente 3500 nun als "Der große Rote" weiterhin seinen Dienst als Sonderwagen, bis er dann mit neuer Beschriftung zur neuen BVG-Sparte TOP-TOUR BERLIN wechselte.

 ⇒ 3500 als umgebauter Sonderwagen Der "Große Rote" |  © Holmar Schubert

Zum Jahreswechsel 2002/2003 schied der Wagen letztendlich bei der BVG aus und wurde an die Stadtrundfahrt-Firma DeBoeck in Belgien verkauft. Dort in metallicblau umlackiert und mit einem Schiebedach versehen, wurde er dann in Antwerpen bis 2010 als Stadtrundfahrtbus eingesetzt..



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